
Der letzte Eintrag in diesem Blog ist von Januar 2020. Das ist jetzt über zwei Jahre her. Zeit aufzuräumen und ein neues Kapitel zu starten. Aus Melancholie und Nostalgie werde ich die alten Einträge stehen lassen, ebenso die Bezeichnungen. Ausserdem gibt es in den Artikeln zu den einzelnen Hunden gute und wichtige Beiträge die immer noch hoch aktuell sind. Ich lade jeden ein, etwas herum zu stöbern. Das Thema Straßenhunde spielt nach wie vor eine wichtige Rolle bei meiner Arbeit und ich durfte in den letzten zwei Jahren sehr viel, vor allem von meinen Streunern, lernen.
Der letzte Eintrag hat einen sehr bitteren Nachgeschmack. Er betrifft Diesel, mit dem ich 12 Jahre durch Wälder und Berge streifen durfte. Im März 2020, also kurz nach meinem letzten Eintrag hier, hat Diesel uns verlassen. Es war der Frühling, in dem Corona uns das erste mal heim suchte und alles auf den Kopf stellen sollte, was für uns bis dahin „normal“ war.
Seit dem ist viel passiert. Ich habe neben meiner Tätigkeit als Hundeverhaltenstrainerin eine Ausbildung zum Coach gemacht. Da ich bei meiner Arbeit immer wieder fest gestellt habe, daß das Problem meist nicht das untere Ende der Leine ist. Viele „Verhaltensprobleme“ sind meist Reaktionen auf das Thema, welches der Mensch mit sich herum schleppt. Und ich habe mir vorgenommen, genau da anzusetzen, beim Menschen.
Der Mensch ist sehr schnell, wenn es darum geht, dem Hund ein Verhaltensproblem zu attestieren. Dann wird der Hund zum Trainer geschickt und es werden Methoden und Techniken aus dem Hut gezaubert, damit der Hund sich wieder unauffällig normal benimmt und im Alltag nicht stört.Das funktioniert aber oft nur bedingt. Viele Probleme, die der Hund hat, hat er weil sein Mensch ein Problem hat. Und wenn da keiner dran arbeitet, wird sich das Verhalten langfristig wenig ändern.
Ich kenne das aus dem Reitstall in dem mein Pferd eine Weile untergebracht war. Dort kamen immer wieder Pferde hin, die Verhaltensprobleme zeigten. Sie wurden trainiert und als geheilt entlassen. Der Stall lebte sehr gut davon, denn die Pferde kamen regelmäßig wieder. Warum? Weil sich bei ihnen vor Ort nichts änderte, sie kamen immer wieder zurück in die alte Umgebung mit der alten Routine. Die Menschen sahen keinen Grund irgendetwas an sich zu ändern. Genauso verlief es mit vielen Hunden. Ich durfte die Hunde trainieren, während der Mensch daneben stand und zu sah. Der Mensch sah offensichtlich keinen Grund an sich zu arbeiten.
Ich möchte meinen Kunden zeigen, daß das Verhalten ihrer Hunde eine Chance sein kann, die eigenen Schatten und Themen anzusehen und in den Prozess der Heilung zu gehen und das eigene Leben so zu leben, wie man es sich wünscht und erträumt. Der Hund ist dabei unser Mentor, Medium, Berater und Barometer. Der Hund steht uns sehr nah. Da er ein wahrer Experte im Bereich Körpersprache ist und sehr feinfühlig wenn es um Energien geht, kann er uns bei unsere Entwicklung sehr gut helfen. Dafür braucht es keinen ausgebildeten Therapiehund. Das machen unsere Hunde von ganz alleine. Wichtig ist, daß wir uns auf den Prozess einlassen und bereit sind, diese Reise zu machen. Und dann müssen wir nur noch unsere Intuition stärken, unsere Sinne wieder schulen und auch mal auf unseren Hund hören.
Ich werde hier in Zukunft von meinem Weg berichten, über meinen eigenen Prozess schreiben und über meine Arbeit, über Erfahrungen, Erkenntnisse und Inspiration. Ich werde über neue Ideen und Projekte berichten und über die Programme die ich anbiete.