
Cali kam 2018 zu uns. Ich sah eine Anzeige auf facebook von der belgisch-französischen Tierschutzorganistaion „Association Remember Me“, die rumänische Strassenhunde unterstützt und vermittelt.
Ich bewarb mich für Cali. Er hatte bei einem Unfall mit einer Strassenbahn sein Vorderbein, die Rute und ein halbes Ohr verloren.
Er war ein kleines Häufchen Elend… ich fuhr nach Paris, wo ich ihn in Empfang nahm, nachdem er 2.400 km quer durch Europa gereist war.
Die Verletzung und die Operation waren noch nicht lange her und er hatte noch einige Mühe, sich an das Laufen auf drei Beinen zu gewöhnen. Zum Glück war er noch sehr jung, sein Körper noch nicht richtig ausgewachsen. So konnte er mit seiner Beeinträchtigung wachsen.
Zu Beginn war er wenig angetan von uns. Aber er hat sehr schnell die Vorzüge erkannt.
Wir hatten alle einen stark traumatisierten Hund erwartet… ängstlich: ja, aber nicht traumatisiert. Es dauerte nicht lange, und er besetzte alle Sofas – anstelle von Hundebetten. Er kletterte über Tische und Bänke und um etwas essbares zu erreichen ist ihm bis heute kein weg zu weit, kein tisch zu hoch und keine Abgrund zu tief.
Was zur Folge hat, dass er nach wie vor öfters mal auf die Nase fällt.
Aber er ist ein erstaunlicher Akrobat. Ein Clown, der immer wieder aufsteht, sich schüttelt, die Krone richtet und einfach weiter macht.
Seine Auswirkung auf Diesel und Tim war überraschend. Beide haben in ihrer Entwicklung noch mal einen großen Schritt nach vorne gemacht.
Bestimmt war es ein Risiko, einfach einen Hund dazu zu nehmen, der uns völlig unbekannt war. Aber es ist uns geglückt. Und gemeinsam hält die drei nichts mehr auf.
Sie bilden die Basis für meine heutige Arbeit, um stark verängstigten Strassenhunden aus dem Osten die Chance zu geben, in unserer Gesellschaft einen guten Platz zu finden.