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Der Rahmen

01 Mai

Yin und Yang und der Hund.

Mir hat mal jemand gesagt, Tim sei ein Yin Yang Hund. Weil er eine weiße Schwanzspitze hat und ein schwarzes Ohr, beziehungsweise einen schwarzen Fleck auf seinem weißen Kopf.

Tatsächlich hatte Tim das Glück von einem buddhistischen Mönch gesegnet worden zu sein und sein Anhänger am Halsband ist seitdem das Yin Yang Zeichen.

Wofür stehen Yin und Yang?

Es ist das Zeichen für die Dualität in der asiatischen Kultur. Männlich – weiblich. Sonne – Mond. Wasser – Land. Hoch – tief. Hell – dunkel. Laut – leise. Hart – weich. Aktiv – passiv. Schnell – langsam. Das eine kann ohne das andere nicht existieren.

Auch in unserer Kultur gibt es diese Dualität. Auch wir kennen Ebbe und Flut, Neumond und Vollmond, männliche und weibliche Energie.

Während die asiatische Kultur fünf Elemente hat (Wind, Wasser, Erde, Feuer, Holz) hat unsere westliche Kultur vier Elemente: Erde, Wasser, Feuer und Luft. Und auch wir schreiben unseren Elementen Energien zu: Erde und Wasser stehen für die weibliche Energie; Feuer und Luft stehen für die männliche Energie.

Warum ich gerne von Yin und Yang spreche? Weil bei den Begriffen „männlich“ und „weiblich“ sofort die Schubladen aufgehen. Ich habe eine Ausbildung in Feng Shui gemacht und in unserem Kurs gab es eine Dame, die sehr resigniert kund tat, daß alle „negativen“ Attribute mit der weiblichen Energie in Verbindung stehen.

Also sah sie sich als Frau im negativen Licht von Wasser, Dunkelheit, Tiefe, weich, langsam, fließend, passiv, matt – einfach nur bähhh.
Während Männer strahlend, hell, glänzend, fest, forsch, aktiv usw. waren.

Und das ist der absolut größte Blödsinn den frau überhaupt nur denken kann. Zum einen würde Sonne ohne Mond keinen Sinn ergeben. Und umgekehrt. Keine Flut ohne Ebbe. Das eine bedingt das andere. Das eine kann ohne das andere nicht existieren oder wirken. Und das Zeichen des Yin Yang zeigt noch etwas ganz deutlich: in der tiefsten Dunkelheit liegt schon der kleinste Keim der Helligkeit.

Das lässt sich sehr schön an einem Tag sehen. Wenn es in tiefster Nacht am dunkelsten ist, geht es wieder dem hellen Tag entgegen. Am hellsten Tag, geht es wieder der dunklen Nacht entgegen.
Die Attribute wie „schön und böse, gut und schlecht“, haben wir den einzelnen Bereichen zugeordnet. Das ist unserer Kultur zu verdanken. Sonne und Mond sind wie sie sind, es gibt keine Bewertung. Aber weil wir das männliche Prinzip mehr verehren als das weibliche ist die erste Schieflage ja schon vorprogrammiert. In der asiatischen Kultur gilt die Balance der Energien als Gesundheit. Sind die Energien aus der Balance geraten, entstehen Krankheiten.

Das lässt sich ganz einfach erklären: ewige Finsternis oder ewige Sonne – beides würde das Leben auf unserem Planeten zunichte machen.

Es gibt sehr viele schöne Bilder die zeigen, wie sehr beide aufeinander angewiesen sind. Grundsätzlich gilt hier, das männliche Prinzip, die männliche Energie (Yang) ist das Gerüst, der Rahmen, die Stabilität, der Raum und das weibliche Prinzip, die weibliche Energie (Yin) ist die Kreativität, die Emotion die sich in diesem Raum entfalten darf und kann.

Der Tänzer und seine Tänzerin: er hält, trägt und führt sie. Fällt er weg, fällt sie auf die Nase.
Das Flussbett und sein Wasser: er führt, sie fließt und nährt. Zu viel oder zu wenig von ihr und Leben wird unmöglich, Chaos bricht aus.
Die Leinwand und die Farbe: ohne Rahmen, ohne Untergrund ist die Farbe sinnlos, machtlos, wertlos.

Wir sehen also, beide haben ihre Berechtigung, beide sind wertvoll und wichtig.

Und, wir alle haben beide Energie in uns. Männer haben auch weibliche Energie und Frauen haben auch männliche Energie. Dieses Prinzip lässt sich bis auf die erste Zellteilung zurück führen, die erste Dualität, durch die die Entstehung des Lebens überhaupt erst möglich wurde.

Was ist also passiert? Unsere Gesellschaft, Kultur und Religion haben irgendwann mal entschieden, daß Männer mehr wert sind als Frauen. (Dazu gibt es mehr in der Woche der Evolution, mega spannendes Thema!!) Hier lasse ich das erst einmal so stehen, sonst verrenn ich mich.

Wo bleibt der Hund?

Ja, was hat das jetzt mit dem Hund zu tun?

Ich sagte ja, wir alle haben beide Anteile in uns. Ebenso der Hund. Nun, wie meine Kurs-Kollegin im Feng Shui schon fest stellte, haben die Jungs alle die coolen und tollen Eigenschaften und die Mädchen nur die blöden. Was passiert also? Die Mädchen wollen lieber wie die Jungs sein. Damit sie auch endlich etwas wert sind. Und mitspielen dürfen.

Per se kann man jetzt sagen, ja, ok, mach doch.
Die Sache hat nur einen kleinen Haken. Das geht nicht so einfach. Denn was passiert, wenn ich einen Teil ablehne, weg nehme, ignoriere? Die Balance ist weg. Es entsteht Krankheit. (Kurzer Seitenblick auf den Zustand unseres Planeten).

Mir erzählen immer wieder Kundinnen, daß ihre Männer das ein oder andere Problem mit dem Hund nicht haben. Sie wollen mit dem Hund aber nicht „so grob“ umgehen.
Ein Beispiel: bei ihr macht der Hund an der Leine Theater, bei ihm nicht. Sie sagt, er hat dem Hund einmal Bescheid gesagt und jetzt gehorcht er.

Tatsächlich passiert hier meist etwas ganz anderes, wesentlich subtiler.

Hund – Frau – Mann

Ich versuche mich kurz zu fassen.

Der Hund ist ein soziales Wesen. Entgegen der landläufigen Meinung sind die meisten Hunde nicht „dominant“. Sie übernehmen die Kontrolle, wenn sie das Gefühl haben, daß die anderen dafür zu blöd sind. Irgendeiner muß ja für die Sicherheit sorgen. In der Regel haben Hunde mit einem „Dominanz-Problem“ einfach nur Menschen mit einem konsequenten „Führungs-Problem“.

Der Hund liebt Sicherheit und etwas Routine. Dafür braucht es einen Rahmen. Und etwas Konsequenz. Der Hund liebt es, sich auf die anderen verlassen zu können. Die meisten Hunde sind gar nicht scharf drauf, die Führung zu übernehmen. Und die meisten Männer können aus ihrer eigenen Energie heraus genau diesen Rahmen bieten. Die müssen dafür gar nicht viel tun.

Nun kommt die Frage (was auch so mancher Mann denkt): Frauen sind zu doof Hunde richtig zu führen?!

Falsch.

Frauen führen anders. Überraschung!

Was aber das größere Problem ist: unendlich viele Frauen fühlen sich in ihrem Sein unwohl. Und warum? Vielleicht weil man ihnen eingeredet hat, sie seien nichts wert? Und weil sie ständig versuchen zu sein wie die Männer?

Das ist jetzt echt extrem vereinfacht. Aber mit dem Thema könnte frau Bücher füllen. Warum ist es ihm völlig egal was die Nachbarn denken, ihr aber nicht? Und das ist nicht eine meiner Klientinnen. Diese Frauen geben sich die Klinke in die Hand. Sie sind erfolgreich, lieben Mann und Kinder, haben einen guten Job, sind gesellschaftlich anerkannt. Und trotzdem fehlt da etwas, trotzdem ist da diese Lücke in ihrem Sein.

Und der Hund?

Nächste Überraschung: der Hund spürt das.

Da Tiere keine SMS schreiben können, sind sie auf andere Mittel der Kommunikation angewiesen. Sie sind extrem sensibel wenn es um Emotionen, Gefühle, Energien und ihre Balance geht. Sie spüren sofort, wenn etwas nicht stimmt. Wir ignorieren das nur sehr gerne. Wir ignorieren unsere eigenen Bedürfnisse ja auch ständig. Gerade Frauen: nimm dich nicht so wichtig, dir gehts doch gut, sei doch zufrieden, du hast doch alles… blablabla.

Aber tief innen drin ist gar nichts gut. Da fehlt etwas existenzielles. Und dem Hund fällt das auf. Übrigens auch dem Pferd, der Katze oder dem Vogel. Und allen anderen. Vermutlich weiß sogar die Yucca-Palme bescheid.

Und weil Hunde nun mal Stabilität sehr schätzen, kann es vorkommen, daß sie bei Herrchen einen etwas entspannteren Eindruck machen. Das muß aber nicht sein. Ich habe auch Klientinnen, deren Hunde haben ganz andere Themen und benehmen sich bei beiden gleich. Da war das Thema Freiheit. Diesem Hund war egal wer an der Leine hing, die Leine musste weg. Und zwar auch die aus Frauchens Leben.

Und was nun?

Die gute Nachricht: daran kann frau arbeiten. Und es geht dabei NICHT darum zu werden wie die Männer. Sondern die Balance in sich wieder zu finden: beide Energien so zu stärken, daß wieder Harmonie möglich ist. Das ist etwas Arbeit, aber sie lohnt sich. Weil frau das in allen Bereichen ihres Lebens zu Gute kommen wird.

Das geht übrigens in beide Richtungen. Bitte nicht glauben, daß Männer keine Probleme mit Balance und Hunden haben! Und für die gilt das Gleiche, halt nur umgekehrt. Einem Hund reicht Balance schon als Stabilität, der braucht dafür keine Militärkapelle.

Und so wird dein Hund zu deinem Coach.

Wie man das macht? Das ist ganz individuell. Falls ich dein Interesse geweckt habe und du mehr erfahren möchtest, schreib mir gern. Falls du Fragen hast, dich wieder erkennst, ein konkretes Thema hast, Fragen zu meinem Angebot hast: melde dich bei mir und wir vereinbaren ein kostenloses Gespräch.

 
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Verfasst von - 01/05/2022 in Coaching

 

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