
Tim kam 2014 zu uns. Ich habe ihn im Tierheim gesehen, als ich ein paar Futter-Spenden vorbei brachte. Er lief im Zwinger die Wände hoch und runter.
Bis dahin war der Plan eigentlich, keinen zweiten Hund aufzunehmen, um Diesels Alleinherrschaft nicht zu gefährden.
Ich fragte im Büro nach Tim und sie sagten mir, er wäre absolut sozial mit anderen Hunden. Sein Problem sind die Menschen.
Er wurde mit 14 weiteren Hunden von der Polizei beschlagnahmt. Er hatte mit den anderen Hunden auf einem Hof gelebt, eingepfercht in einen kleinen Käfig, draussen, ohne Schutz vor Kälte oder Nässe. Er kannte nichts und hatte nur panische Angst.
Der Pfleger vom Tierheim trug ihn ins Büro, weil er nicht lief. Er legte ihn vor mir auf den Boden und da lag er dann, Haut und Knochen, starrte mit leerem Blick vor sich hin.
Ich habe ihn mit genommen.
Diesel fand das zu erst natürlich nicht so toll. Aber Tim ließ ihn völlig in Ruhe. Mit so viel Platz, Gras, einem Haus, einer Wohnung, einem Bettchen… war er eh völlig überfordert. Es war April und schon recht warm. So konnte ich die Türen offen lassen und Tim hatte die Freiheit zu entscheiden, wo er sich verstecken wollte. Aber sein Bedürfnis, sich an Diesels Pfoten zu heften war größer. So folgte er uns schnell ins Haus und lieb auch über Nacht mit uns im Zimmer. Allerdings schlief er sitzend in einer Ecke, bis er umfiel. Dann setzte er sich wieder hin… den Sommer verbrachte er dann fast nur unter meinem Bett.
Im September 2014 lud ich Diesel und Tim ins Auto und wir fuhren für eine Woche in die Berge, wandern.
Diesel kam erstaunlich gut mit Tim klar. Diese Wandertour brachte uns alle ein ganzes Stück weiter und enger zusammen. Tims Ängste vor Kindern und Männern und Lärm sollten allerdings noch eine ganze Weile bleiben.
Tim ist heute Diesels bester Freund. Er entwickelt sich stetig weiter. Und je mehr Selbstbewusstsein er bekommt, desto mehr kommt sein Border Collie – typisches Verhalten durch…
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