Ok, Berge soweit das Auge reicht!
Danke für eure schönen Worte, das baut auf:)
Guten Abend
Nach einer angenehmen Nacht weckte uns heute Morgen die Sonne. Wir sind spät aufgestanden, Frühstück, Wäsche waschen, shoppen. Zum shoppen müssen wir ca 10 km weiter fahren. Die Sonne wird immer wärmer, ein strahlend blauer Himmel.
Wir finden Flohpulver für Diesel, Diesel für die Schildkröte und ein leckeres Hühnchen für den Abend. Ausserdem Katzenfutter. Heute Nacht musste ich eine kleine schwarze halb verhungerte Katze mit Hundefutter abfüllen damit sie nicht weiter in meinem Zelt randaliert. Heute bekommt sie zudem noch die Reste von Diesels Abendessen aus der Dose.
Die Hühner dieses Etablissements kommen auch bis ins Zelt. (ich meine echtes Federvieh)
Nach einem Mittagessen beschließe ich mit Diesel wandern zu gehen. Es gibt einen kleinen Weg, 3 km, 2 std. Entgegen meiner Erwartung freut Diesel sich nicht. Er will lieber zu Hause in der Sonne auf einem weichen Moosbettchen liegen…
Es geht bergauf. Es ist heiss. Der Berg ist steil und der Weg alles andere als einfach. Unten kommen wir duch moosiges Geäst, dunkel, warm und feucht. Weiter oben wird es langsam trockener, spärlicher, wärmer. Der Weg ist ein Trampelpfad, teilweise von hohen dunklen Steinmauern eingeschlossen. Die Bäume schliessen sich über uns zu einem dichten Tunnel.
Hin und wieder versperrt uns Geröll den Weg und wir müssen klettern.
Endlich oben angekommen ist die Aussicht gigantisch! Und wir sind völlig fertig.
Sobald Diesel bemerkt das es wieder runter geht ist er weg….
Ich komme kaum hinter her.
An dieser Stelle mal kurz ein kleiner Hinweis für Nichtwanderer: es ist ein weit verbreiteter Irrglaube das der Abstieg leichter ist als der Aufstieg!
Der Weg nach unten verläuft zuerst am offenen Berghang entlang, der Pfad ist nicht mal einen Fuss breit. Der Untergrund betseht aus feuchter Erde, darüber liegen lose altes Laub, Äste, Gras. Es ist rutschig. Auf der abschüssigen Seite geht es steil nach unten, die ansteigende Seite ist etwas flacher. Von Diesel fehlt schon jede Spur. Bis wir uns an einem abgerutschten Stück wieder treffen und etwas über loses Geröll klettern müssen.
Ich bin schwer beeindruckt von meinem Hund. Er kann zwar keine Karten lesen, aber er weiß wo er hin muss. Als ich an einem T-Stück ankomme lese ich die Wegschilder, erst später bemerke ich das Diesel mir weit voraus ist und ohne Schild den richtigen Weg eingeschlagen hat.
Davon abgesehen muß ich am Abend fest stellen, dass ich mich in den letzten beiden Tagen etwas übernommen habe. Vielleicht hätte ich auch hier besser auf ihn gehört und wäre nicht da hoch geklettert. Mein Kreislauf schwankt und die Konzentration lässt nach. Meine Beine werden wackelig, haben sie doch noch genug Montsegur in den Knochen. Oder Muskeln. Ich beschliesse am nächsten Tag zu Hause zu bleiben und wenn dann nur einen ganz klitze kleinen Weg zu nehmen….. Versprochen.
Unten angekommen müssen wir nur noch eine alte Brücke überqueren und schon sind wir zurück auf dem Campingplatz.
Pause. Dusche. Abendessen 😉
Diesel liegt nur noch platt auf seiner Matte. Es ist wieder kühl geworden. Ich schmeisse Grill und Kocher an um auch für den nächsten Tag einen kleinen Vorrat zu haben.
Nach einer Grillplatte Huhn, Kartoffel, Möhre, Tomate und Ziebel mit Käse geht es mir langsam besser. Diesel hat natürlich auch sein Huhn bekommen. (aus dem Kühlregal, nicht vom Campingplatz)
Da wird einem erstmal bewusst wie unendlich wichtig die richtige Nahrung zur richtigen Zeit ist.
Fazit: zu Hause leiste ich trotz diverser Jobs nicht annähernd das was ich hier von mir verlange, esse daür aber viel zu viel und vor allem unnützes Zeug was der Körper nicht braucht weil er die Leistung gar nicht dafür bringt und was Fertiggerichte anggeht, damit kann man sich hier draussen wirklich ruinieren, denn die enthalten tatsächlich keinerlei lebensnotwendigen Inhaltsstoffe mehr.
Aber das nur am Rande, esst doch was ihr wollt! 🙂